Minister Buchinger eröffnete den 2. überregionalen Pflegekongress des Sozialhilfeverbandes Bruck mit 480 Teilnehmern!
Aufgrund des großen Vorjahreserfolges lud der Sozialhilfeverband Bruck/Mur auch heuer wieder Fachkräfte aus ganz Österreich zu einem Pflegekongress ins Brucker Kulturhaus.
Am 24. Jänner 2008 eröffnete Sozialminister Erwin Buchinger gemeinsam mit Bürgermeister Bernd Rosenberger den größten steirischen Pflegekongress — diesmal zum Thema „A Mensch möcht i bleibn – Gelebte Menschlichkeit in der Pflege“. 480 Fachkräfte aus ganz Österreich konnten zu Fachvorträgen international renommierter Referenten begrüßt werden.
Bundesminister Dr. Erwin Buchinger unterstrich die Wichtigkeit einer guten Umgebung und kompetenter MitarbeiterInnen in der Altenbetreuung und skizzierte die nötigen Schritte der Politik, der Herausforderung einer alternden Gesellschaft zu begegnen. Dass wir länger leben, sei in erster Linie ein großer Fortschritt, jedoch auch eine der zentralen Herausforderungen der Zukunft. Insgesamt müsse man dem Thema Gesundheit, Fitness und der Pflegearbeit in den nächsten Jahren noch mehr Raum geben. Zum SHV-Kongress in Bruck/Mur befragt, meinte er: „Dass hier eine Region, eine Stadt, dieses Potential ausnutzt, finde ich optimal.“
Bürgermeister Bernd Rosenberger freute sich, dass in der Wohlfühlstadt Bruck/Mur der Sozialhilfeverband als wohl einziger Sozialhilfeverband Österreichs das Thema Pflege/Altenbetreuung in Form von Kongressen aufarbeitet – und nun schon zum zweiten Mal in einem ausverkauften Kulturhaus. Dabei unterstrich er deutlich das Bekenntnis zur Pflege als zentrale öffentliche Aufgabe.
Der renommierte norwegische Palliativmediziner Dr. Stein Huseboe ging in seinen berührenden Ausführungen eindrucksvoll auf die Begleitung Schwerstkranker in ihrem letzten Lebensabschnitt ein. Der menschlichen Begegnung und der Beziehung müsse auch in diesem Abschnitt ehrliche Aufmerksamkeit zuteil werden! Erich Schützendorf, Diplom-Pädagoge aus Deutschland, gab mittels Videobotschaften Einblick in das oft nur scheinbar sinn-lose Tun Demenzkranker und öffnete mit seinen Erläuterungen Türen in eine für Außenstehende schwer zu verstehende Welt. Dass der Pflege-Alltag in den Einrichtungen für die MitarbeiterInnen alles andere als leicht ist, zeigten Susanne Nestler und Karl-Heinz Teubenbacher vom Wiener Social Profit Team in kreativer Weise. Hier seien besonders auch die Organisationen gefragt, förderliche und unterstützende Angebote zu entwickeln. Auch hier sei der SHV Bruck mit seinen Begleitungs-Maßnahmen (Supervision, Coaching, Physiotherapie etc.) ein wirklicher Vorreiter.
Dr. med. Stein Husebø
(geb. 11. Oktober 1944 bei Bergen, Norwegen) ist ein norwegischer Mediziner. Momentan ist er Leiter der Abteilung für Schmerztherapie und Palliativmedizin am Universitätsklinikum im norwegischen Bergen.
Husebø studierte Medizin in Lübeck und Graz. Er ist verheiratet mit der deutschen Ärztin Bettina Sandgathe Husebø, die ebenfalls auf dem Gebiet der Palliativmedizin tätig ist. Husebø hat sechs Kinder und wohnt in Bergen.
Seit 1984 ist er leitender Redakteur der Skandinavischen Zeitschrift für Palliativmedizin. 1988 gründete er die Skandinavische Gesellschaft für Palliativmedizin. Er ist ebenso Gründungsmitglied der Europäischen Gesellschaft für Palliativmedizin. Seit 1995 ist Prof. Husebø Gastwissenschaftler in medizinischen und interdisziplinären Fachgebieten verschiedener europäischer Städte. Neben einer Vielzahl Veröffentlichungen in Fachblättern ist Husebø Autor mehrerer Bücher.
Husebø hat sich Verdienste auch in Deutschland mit seinen Arbeiten über die Würde Sterbender und ihrer Angehörigen erworben. Es ist ihm gelungen, die Bedeutung der letzten Lebensphase auch auf wissenschaftlicher Ebene würdevoll darzustellen. Er hat sich mit seinem Wirken in nationalen und internationalen Fachgesellschaften für die Schmerztherapie verdient gemacht.
Fachbereiche:
Anästhesie
Palliativmedizin
Palliative Care
Forschung und Lehre:
64 wissenschaftliche Publikationen in skandinavischen und internationalen Fachzeitschriften. Hauptthemen: Schmerztherapie, Palliativmedizin, Ethik, Kommunikation, psychosoziale Probleme.
10 Fachbücher publiziert, von denen bisher drei in deutscher Sprache erschienen sind.
Über 100 populärwissenschaftliche Artikel und Essays in führenden Tageszeitungen und Zeitschriften.
Sonstiges:
1984: Mitbegründer des „nationalen norwegischen Rates für Palliative Care" und 6 Jahre deren Vorstandsmitglied.
1987: Auszeichnung mit dem „Norwegischen Patientenpreis" (Jahrespreis des norwegischen Gesundheitsministeriums für patientenfreundliche Aktivitäten).
1988: Mitbegründer und erster Präsident der Skandinavischen Gesellschaft für Palliativmedizin.
1989: Mitbegründer und Vorstandsmitglied der Europäischen Gesellschaft für Palliativmedizin (EAPC).
2000: Auszeichnung mit dem „Deutschen Schmerzpreis".
2002: Auszeichnung mit dem alle 3 Jahre verliehenen Preis des norwegischen Pflegepersonals für hervorragende Vorlesungen
2004: Vortrag und Teilnahme am Congresso Internazionale del Pontificio Consiglio per la Pastorale della Salute / Rom, Vatikan
Erich Schützendorf
Erich Schützendorf‚ geboren 1949, Diplom-Pädagoge, seit 1976 Leiter des Fachbereichs "Fragen des Älterwerdens" an der Volkshochschule des Kreises Viersen, Lehrbeauftragter der Altenbildung/Altenarbeit an der Fachhochschule Niederrhein Fachbereich Sozialwesen, nebenberuflicher Lehrer an Fachseminaren für Altenpfleger.
Veröffentlichungen u. a.: Volkshochschularbeit mit Großmüttern; Mit Alten über Alter reden; Anders altern sowie mehrere Beiträge zur Altenbildung in der Volkshochschule und zur (ger-)agogischen Arbeit in Alten- und Pflegeheimen.
Aktuelle Projekte:
Neue Wohnformen für Menschen mit Demenz
Gärten für Menschen mit Demenz und ihre Begleiter
Älterwerden als Mann
Ganz frisch: Demenz auf der Bühne (Schauspiel)
Sonstige Themen und Arbeitsschwerpunkte
Altenpflege
Überleben im Meer der Verrücktheit
Milieugestaltung
Beziehungsarbeit
Demenz als Entwicklung
Publikationen
In Ruhe verrückt werden dürfen
Das Recht der Alten auf Eigensinn
Die liebe Last
Biotope und Schleusen im Meer der Ver-rücktheit
Mit Alten über Alter reden
Lebenslauf -spielend älter werden
Susanne Nestler
Geboren 1966, Dipl. Sozialarbeiterin, Lehrgangsleiterin an der Donauuniversität Krems, langjährige Erfahrung als Suchtreferentin einer psychosozialen Beratungseinrichtung. Spezialisierung zum Thema Alkohol in Betrieben, Entwicklung von Beratungskonzepten. Ausbildung in Coaching, Supervision und Organisationsentwicklung; berufliche Erfahrungen als Beraterin, Wohnhausmanagerin, Organisation und Leitung von Seminaren, Supervision und Coaching von MitarbeiterInnen, Betriebsratsmitgliedern und Führungskräften.
Karl-Heinz Teubenbacher
Geboren 1960, Studium Philosophie / Psychologie, Personzentrierter Psychotherapeut, Controllingausbildung ÖCI, Ausbildung in personzentrierter Supervision und Organisationsentwicklung, Geschäftsführender Gesellschafter social.profit, Psychotherapie / Supervision in freier Praxis, ehemals Geschäftsführer einer psychosozialen Einrichtung. Leitung MAS-Lehrgang Betriebssozialarbeit Donauuniversität Krems.